Albumkonzept

Die Beweggründe dafür, solch ein weibliches Manifest zu schaffen, liegen bei näherer Betrachtung auf der Hand. Alle Bandmitglieder beschäftigen sich auf die eine oder andere Art mit der Schöpfungskraft der Natur. Sei es in der Arbeit mit Naturmaterialien, im Kreieren natürlicher Soundeffekte mit unter anderen traditionellen Instrumenten, im Wandern durch die mächtige Berglandschaften, die uns umgeben oder direkt an der Quelle des Lebens in der Arbeit als Hebamme.

Die Weiblichkeit mit all ihren wunderbaren Facetten wurde in der musikalischen Nische, in der wir uns bewegen, noch wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Wir vernahmen den Ruf, uns diesem Konzept voller Leidenschaft zu widmen, und so ist auch nach „Ufang“ das zweite Album zyklisch aufgebaut und beschäftigt sich mit essenziellen Aspekten des Weiblichen. Unser Anspruch ist es nicht, auf diesem Album einer universellen Weiblichkeit in all ihren Perspektiven gerecht zu werden - dafür ist sie für uns einfach zu wenig begrenzbar und zu individuell. „D'Muata“ legt, wie der Name schon sagt, den grundlegenden Fokus auf das Geborenwerden und verkörpert musikalisch diese weibliche Urmacht und die Verantwortung dem Leben gegenüber, Mutter zu sein und zu werden. Themen wie die weibliche Sexualität, das Stigmata der Menstruation, aber auch der Verlust eines Kindes oder Gewalt an Frauen bis hin zum Femizid wurden vertont und damit aus unserer Sicht bearbeitet. Wir wählten zudem zwei weibliche Altertümliche Sagengestalten aus dem Alpenraum, um dem auditiven Alpenhorror in „Langtuttin & Stampa“ ein Gesicht zu geben.

Auf dem ganzen Album arbeiteten wir mit Autonomous Sensory Meridian Response (ASMR), um neben der für uns sehr emotionalen Bedeutung der Lieder ein tiefgreifendes Hörerlebnis kreieren zu können. Die Vision bei „D'Muata“ war es, künstlerisch mit jedem Bild, jedem Ton, jedem Wort, aber auch videographisch ein Denkmal für Frauen zu setzen.

Perchta Band

Tracklist

Vom Verlånga

Ois wås ma san

Heiliges Bluat

Hebamm

D'Muata

Wehenkanon

Ausbruch

Långtuttin & Stampa

Mei Dianä, Mei Bua

Vom Valånga

Die weibliche Sexualität galt schon von jeher als großes Mysterium. Vielleicht liegt es an der jahrhundertelangen Tabuisierung des weiblichen Körpers, wenn man bedenkt, dass der Schambereich der Frau bis zum Jahr 2022 nur unvollständig in Biologieschulbüchern abgebildet wurde. Die Klitoris war als Organ in der medizinischen Welt und in der Gesellschaft zu irrelevant, um Erwähnung zu finden. Doch durch diese Zensur wuchsen Generationen von Frauen heran, denen es verwehrt wurde, ihren eigenen Körper und dessen Funktionen besser kennen zu lernen.

Die Erregung und Ejakulation der Frau findet auch in heutiger Zeit noch zu wenig Beachtung und fällt dem verzerrten Bild der Pornografie zum Opfer.

Um so wichtiger ist es, der Darstellung der weiblichen Lust mit all ihrem Facettenreichtum an Sinnlichkeit, Wildheit und Verlangen, hemmungslos eine Bühne zu geben und die Aufmerksamkeit auf die Wunder und Schönheit der Natürlichkeit des weiblichen Körpers zu lenken.

Das Hauptaugenmerk ist darauf zu richten, den Fokus mehr auf die Ermächtigung, die Selbstbefähigung, die Stärkung der Eigenmacht und der Autonomie jedes weiblichen Wesens zu lenken. Überholte, manipulative Gedankenkonstrukte und medial propagierte Stigmatisierungen müssen aufgebrochen werden. Die Devise muss lauten, weg von einer Welt der oberflächlichen Selbstdarstellung, Anpassung und Optimierung des Körperbildes und hin zu mehr Selbswertgefühl und Authentizität.

Perchta Band

Erschienen: 2024, Prophecy Records

Perchta Band

Schuitaschluss da Schwesternschåft

Wir wählten das Symbol, erstellt von Cartismandua, für seine Bedeutung als Stärkung der Verbindung und Selbstbestimmung aller Frauen. Die Verkörperung unseres neuen Albums "D'Muata"